Warum und wozu?
Menschen, die sich für die Erhaltung ihrer Lebensgrundlagen einsetzen, werden selbst zunehmend Opfer von Gewalt ...
Menschen, die sich für die Erhaltung ihrer Lebensgrundlagen einsetzen, werden selbst zunehmend Opfer von Gewalt ...
San Jose, Costa Rica- Der Geruch von tiefrotem Lehm und feuchtgetrockneter Kleidung im Innenraum des bemalten Jeeps. Grüne Packsäcke, Flugzeugkissen und vollgestopfte Taschen mit berstenden Klettverschlüssen wandern auf den roten Schaumstoffrücksitz. Die Tür knallt und wir steigen auf die Ladefläche. Grobe Holzbretter trennen uns von der Strasse. Über uns wölben sich Metallstangen mit einer blauen Plane bedeckt. Wir drängen uns zwischen Boxen voller grüner Bananen, Fahrradspanngurten und Klappstühlen. Plastiktüten quillen aus den Regalen vor uns. Das Licht ist gedimmt, die Luft schlecht.
Costa Rica ist eines von zwanzig Ländern mit der größten Artenvielfalt.
Am Rande des Carara-Nationalparks im Westen des Landes liegt ein schützenswertes Waldgebiet, welches sich vom Turrubares-Berg abwärts zieht über Nebel-, Regen-, Laub- und Trockenwäldern bis hin zu den Mangroven an der Pazifikküste. Dieses einzigartige Ökosystem ist jedoch nicht durchgehend miteinander verbunden, sodass manche Tierarten nicht von der Küste in die Berge ziehen können, obwohl das für den Fortbestand ihrer Art lebensnotwendig ist.
Deshalb haben wir einen Teil dieser unbewaldeten Fläche bepflanzt, um mitzuhelfen, einen biologischen Korridor zu schaffen.
Wer sind wir?
Wir sind zehn „weltwärts“-Freiwillige der Organisation Pro Regenwald e.V.. Direkt nach unserer Ankunft in San José im September 2013 haben wir in unserm ersten Arbeitseinsatz 2020 Bäume gepflanzt.
Was pflanzen wir?
Wir pflanzen verschiedene einheimische Baumarten. Viele davon sind auf Grund von Übernutzung durch den Menschen selten geworden. Das natürliche Nachwachsen ist schwierig, da sie nur in ihren speziellen ökologischen Nischen wachsen. Sie sind jedoch entscheidend für Tiere und Pflanzen und das ökologische Gleichgewicht des Waldes.
Cristóbal Negro (Platymiscium pinnatum): Er ist ein so genannter „Urwaldriese“. Zum einen spendet der Cristobal Negro anderen Baumarten Schatten und schafft damit ein eigenes Mikroklima. So hält er beispielsweise harten Regen und Wind ab und senkt die Temperatur. Zum anderen bietet er Lebensraum für verschiedene Pflanzen- und Tierarten wie z.B. Lianen, Aufsitzerpflanzen, Insekten.
Icaco (Chrysobalanus icaco): Er dient unter anderem als Futterbaum für Paradiesvögel wie den Tucan.
Mamón (Macadamia integrifolia): Er trägt viele Früchte, die von den Tieren aber auch von der lokalen Bevölkerung genutzt werden können.
Sowie: Espavel (Anacardium excelsum), Roble sabana (Tabebuia rosea), Surá verde (Terminalia oblonga vr), Cocobola (Dalbergia retusa) Jabillo (Ura crepitans), Coaba real (Switaenia macrophilla), und Campano (Alchorneopsis floribunda).
Nueva Guinea, 16.09.2015 - Ich stehe vor einer 35 Meter hohen Felswand. Darüber strahlend blauer Himmel und sengende Sonne. Soweit nichts besonderes sollte man meinen, wäre da nicht die Tatsache, dass es sich um eine Touristenattraktion handelt. Eigentlich sollte sich genau an dieser Stelle ein Fluss auf dem Weg ins Tal in die Tiefe stürzen. Doch da ist nichts, kein einziger Tropfen bahnt sich den Weg zu mir herunter. Und das Mitten in der Regenzeit. Ich befinde mich in der Reserva Miraflor nahe Estelí im Nordwesten Nicaraguas. Wo ist all das Wasser geblieben?
10:23 Ortszeit, Alajuela. Wir sitzen am Busbahnhof und warten auf den Bus. Er kommt nicht. Also, klar kommt er irgendwann, aber wir sind hier nicht in Deutschland wo der Bus peinlich genau auf die Minute fährt (außer man fährt mit der deutschen Bahn). Die costaricanischen Uhren ticken eben ein bisschen anders, das merke ich schon in den ersten Stunden hier. Nachdem wir mehr als eine Stunde gewartet haben ereilt uns die frohe Botschaft: „Der Bus kommt nicht mehr. Der nächste fährt erst um 1.“ Bitte was? In Deutschland unvorstellbar, in Costa Rica anscheinend normal wie Brezen in Bayern.
Abschied nehmen ist nie leicht, auch wenn ich weiß, dass man sich wieder sehen wird. Ich bin mit sehr gemischten Gefühlen auf die Reise gegangen. Einerseits die riesige Vorfreude auf die neuen Erfahrungen und Dinge, die ich erleben werde und andererseits die Traurigkeit die Heimat mit Freunden und Familie zu verlassen.