Warum und wozu?
Menschen, die sich für die Erhaltung ihrer Lebensgrundlagen einsetzen, werden selbst zunehmend Opfer von Gewalt ...
Menschen, die sich für die Erhaltung ihrer Lebensgrundlagen einsetzen, werden selbst zunehmend Opfer von Gewalt ...
Als Weltwärts-Freiwilliger arbeite ich ab jetzt für ein Jahr in Costa Rica und verbringe die ersten drei Wochen im Arbofilia Projekt im Regenwald. Das Projekt beschäftigt sich mit der Wiederaufforstung und Wiedereingliederung selterner Pflanzen in einem ursprünglich kaputtgewirtschaftetem Gebiet, um einen biologischen Korridor zu schaffen, in dem sich Tiere und Pflanzen frei verbreiten können.
Das erste, was ich sah, als ich aus dem Flughafen in San José auf die Straße trat, waren Palmen. Die Stadt selbst ist umgeben von bewaldeten Hügeln. Auch überall an Straßenrändern, in Gärten und in Parks stehen Bäume, die sich extrem von denen in Europa unterscheiden.
Es ist morgens. Ich steh verschlafen in der Küche und rühre in meinem Kaffee, als Miguel mir sagt, dass er in 5 Minuten mit mir reden möchte. Ich bin überrascht und frage mich warum er ausgerechnet mit mir reden will, aber ich bin gespannt, denn jedes Gespräch mit Miguel ist interessant. Und er enttäuscht mich nicht. Nachdem er mich zu sich ruft sagt er. „I want you to think about… Who do you like to support?” Er öffnet seine Hände und zählt an seinen Fingern die verschiedenen Möglichkeiten ab „the forest, the people, the monkeys, the birds…? Think about it, I will ask you later!”
San Jose, Costa Rica- Der Geruch von tiefrotem Lehm und feuchtgetrockneter Kleidung im Innenraum des bemalten Jeeps. Grüne Packsäcke, Flugzeugkissen und vollgestopfte Taschen mit berstenden Klettverschlüssen wandern auf den roten Schaumstoffrücksitz. Die Tür knallt und wir steigen auf die Ladefläche. Grobe Holzbretter trennen uns von der Strasse. Über uns wölben sich Metallstangen mit einer blauen Plane bedeckt. Wir drängen uns zwischen Boxen voller grüner Bananen, Fahrradspanngurten und Klappstühlen. Plastiktüten quillen aus den Regalen vor uns. Das Licht ist gedimmt, die Luft schlecht.
Costa Rica ist eines von zwanzig Ländern mit der größten Artenvielfalt.
Am Rande des Carara-Nationalparks im Westen des Landes liegt ein schützenswertes Waldgebiet, welches sich vom Turrubares-Berg abwärts zieht über Nebel-, Regen-, Laub- und Trockenwäldern bis hin zu den Mangroven an der Pazifikküste. Dieses einzigartige Ökosystem ist jedoch nicht durchgehend miteinander verbunden, sodass manche Tierarten nicht von der Küste in die Berge ziehen können, obwohl das für den Fortbestand ihrer Art lebensnotwendig ist.
Deshalb haben wir einen Teil dieser unbewaldeten Fläche bepflanzt, um mitzuhelfen, einen biologischen Korridor zu schaffen.
Wer sind wir?
Wir sind zehn „weltwärts“-Freiwillige der Organisation Pro Regenwald e.V.. Direkt nach unserer Ankunft in San José im September 2013 haben wir in unserm ersten Arbeitseinsatz 2020 Bäume gepflanzt.
Was pflanzen wir?
Wir pflanzen verschiedene einheimische Baumarten. Viele davon sind auf Grund von Übernutzung durch den Menschen selten geworden. Das natürliche Nachwachsen ist schwierig, da sie nur in ihren speziellen ökologischen Nischen wachsen. Sie sind jedoch entscheidend für Tiere und Pflanzen und das ökologische Gleichgewicht des Waldes.
Cristóbal Negro (Platymiscium pinnatum): Er ist ein so genannter „Urwaldriese“. Zum einen spendet der Cristobal Negro anderen Baumarten Schatten und schafft damit ein eigenes Mikroklima. So hält er beispielsweise harten Regen und Wind ab und senkt die Temperatur. Zum anderen bietet er Lebensraum für verschiedene Pflanzen- und Tierarten wie z.B. Lianen, Aufsitzerpflanzen, Insekten.
Icaco (Chrysobalanus icaco): Er dient unter anderem als Futterbaum für Paradiesvögel wie den Tucan.
Mamón (Macadamia integrifolia): Er trägt viele Früchte, die von den Tieren aber auch von der lokalen Bevölkerung genutzt werden können.
Sowie: Espavel (Anacardium excelsum), Roble sabana (Tabebuia rosea), Surá verde (Terminalia oblonga vr), Cocobola (Dalbergia retusa) Jabillo (Ura crepitans), Coaba real (Switaenia macrophilla), und Campano (Alchorneopsis floribunda).