Warum und wozu?
Menschen, die sich für die Erhaltung ihrer Lebensgrundlagen einsetzen, werden selbst zunehmend Opfer von Gewalt ...
Menschen, die sich für die Erhaltung ihrer Lebensgrundlagen einsetzen, werden selbst zunehmend Opfer von Gewalt ...
Bereits vergangene Woche hatten Caro und ich Estefany, Matildes älteste Tochter, besucht, um mit ihr festzulegen, was wir den Kindern an unserem ersten Tag als Englischlehrer beibringen wollen. Wir trafen und am Abend bei ihr, als ein mächtiges Gewitter losbrach und noch während wir dabei waren zu entscheiden, in welche Altersgruppen wir die Klassen aufteilen sollten, fiel der Strom aus. Estefany beruhigte uns, dass das hier öfters vorkommt und dass das Licht in einer Stunde oder zwei oder drei, wieder funktionieren würde.

Das kleine Dorf Platanar, gelegen in der Provinz Alajuela, ist umgeben von Zuckerrohrfeldern. Erst wenn man ein bisschen weiter fährt, ändert sich das Landschaftsbild und endlose Ananasplantagen strecken sich einem entgegen. Neben Ananas spielt Zuckerrohr eine bedeutende Rolle in der Wirtschaft Costa Ricas und ist eines der wichtigsten Exportgüter.

Durch die Straßen von Cartago gehend viel mir ein Begriff ins Auge, der an fast allen Geschäften derzeit zu finden ist: Viernes Negro oder Black Friday. Meine ersten Gedanken waren ein gesellschaftskritischer oder gar kirchlicher Hintergrund dieses Schlagwortes, schließlich ist Cartago eine Hochburg des katholischen Glaubens in Costa Rica. Die Basilica de los Ángeles und die darin beheimatete Staatsheilige, die liebevoll La Negrita genannt wird, wären in Frage kommenden Assoziationen.
Kakao wird als Getränk schon seit etwa 2000-3000 Jahren von Menschen genutzt. Für die Azteken war er beispielsweise ein heiliges Ritualgetränk. Kakao besitzt auch in einem Teil der indigenen Bevölkerung Costa Ricas noch eine große Bedeutung und Kultur wie bei uns mittlerweile der Kaffee. Gesundheitlich kann das Theobromin in der Pflanze tatsächlich ähnlich anregend wirken wie Coffein und ist sowohl für das Herz-Kreislaufsystem, als auch für das Gehirn und Nervensystem gesundheitsfördernd.

Heute ist der 24. November - in einem Monat ist Weihnachten. Ich sitze in meinem Zimmer am Schreibtisch und schaue aus dem Fenster, auf eine belebte Straße von San Rafael de Oreamuno, ein außerhalb des Zentrums von Cartago gelegener Stadtteil. Wir wohnen in einem kleinen Eckhäuschen direkt an einem Bachlauf nahe des Ortskernes. Es ist warm hier in meinem kleinen Zimmer mit Dachschräge im ersten Stock, die Sonne scheint auf das Wellblechdach und ich denke so gar nicht an Weihnachten, wenn ich im T-Shirt sitzend meinen Blick nach draußen schweifen lasse.