Warum und wozu?
Menschen, die sich für die Erhaltung ihrer Lebensgrundlagen einsetzen, werden selbst zunehmend Opfer von Gewalt ...
Menschen, die sich für die Erhaltung ihrer Lebensgrundlagen einsetzen, werden selbst zunehmend Opfer von Gewalt ...

Greifvögel ziehen hoch über mir ihre Runden. Ich liege gemütlich auf dem Rücken. Über mir die Kronen von Mangobäumen. Weiße Wolkenfetzen schweben träge über den strahlend blauen Himmel. Hin und wieder weht eine erfrischende Brise und lässt das viele trockene Laub rascheln. Wildbienen, klein und schwarz, krabbeln über meine Beine, vielleicht auf der Suche nach trinkbarem Schweiß oder leckerem Salz. Ameisen krabbeln über mich hinweg, nichts weiter als ein unerwartetes Hindernis auf ihren Erkundungszügen. Nur die vorbeifahrenden Fahrzeuge auf der ein wenig entfernten Straße stören die friedliche Stimmung.
Da meine Chefin für eine Woche in ein Indigenendorf in den Süden des Landes zu einem Workshop über nachhaltige Agroforstsysteme eingeladen wurde, an dem ich auch nach mehrfachem nachfragen leider nicht teilnehmen durfte, habe ich mich entschieden die Woche zu nutzen, um einen Mitfreiwilligen auf der Osa Peninsula an der südliches Westküste Costa Ricas zu besuchen und in seinem Projekt mitzuhelfen. Das hat mehrere Vorteile.
Fast ein Jahr habe ich gebraucht, um diesen Plan umzusetzen. Doch die ruhigen Tage um Weihnachten boten sich an, um endlich einmal meine Mitfreiwillige Manali zu besuchen. Von den paar Tagen, die ich dort war, verbrachten wir die meiste Zeit auf der Finca von ihrem Gastvater.

...vor fast eineinhalb Jahren, Anfang September 2012, da war ich gerade dabei, die letzten Vorbereitungen für meinen Costa Rica-Aufenthalt zu treffen. Es war das zweitstärkste Erdbeben, über das in Costa Ricas Geschichtsschreibung berichtet wird, mit einer Stärke von 7,6 auf der Momenten-Magnituden-Skala. Nur 1991 hatte es in der Karibikprovinz Limón stärker gebebt. Manche von uns startenden Freiwilligen waren sehr besorgt, ich dachte mir: Wenn die Situation wirklich sehr gefährlich wäre, ließe man uns da nicht hinfliegen. Nur zwei Menschen kamen in Folge des Erdbebens ums Leben.

Während des ganzen Wahlkampfes in Costa Rica habe ich nichts gesehen, dass mich so sehr abgestoßen hat, wie die Manipulation an den Wahllokalen. Doch der Reihe nach: Am Vorabend der Wahl habe ich beschlossen, die Partei Frente Amplio (siehe [Wahl] ¿Un Gobierno socialista en Costa Rica? ) im Wahllokal von Río Grande, 4 km von meinem zuhause entfernt, zu unterstützen.