Warum und wozu?
Menschen, die sich für die Erhaltung ihrer Lebensgrundlagen einsetzen, werden selbst zunehmend Opfer von Gewalt ...
Menschen, die sich für die Erhaltung ihrer Lebensgrundlagen einsetzen, werden selbst zunehmend Opfer von Gewalt ...
.. aber warten lassen! Unsere 30-stündige Reise vom Frankfurter Flughafen bis zur Station von Arbofilia im Carara-Nationalpark lässt sich mit einem Wort beschreiben: warten.
Der Mensch ist ein Rudeltier. Schon unsere frühen Vorfahren waren gezwungen, sich zu Gemeinschaften zusammenzuschließen, um sich besser vor Fressfeinden und eventuell lebensbedrohlichen Witterungsbedingungen schützen zu können. Aus diesem Zusammenschluss heraus entstand das soziale Leben, dass wir heute kennen.
Die Erde bebt, die Zeit scheint still zu stehen. Ungläubig sehen meine Augen die vor mir schwankenden Platanen, welche mir die enorme Bewegung des Bodens auf dem ich stehe erst wirklich bewusst machen und mich erschrecken. Dennoch begreifen kann ich es nicht und so bleibe ich im ersten Moment wie angewurzelt stehen, bewegt nur durch die Erschütterungen des Bebens – erschreckt vielmehr jedoch durch die anhaltend aufgeregten Schreie aus der Nachbarschaft.
Was ist das. Ein dumpfes Rumpeln und alles scheint sich irgendwie auseinander zu bewegen … ein Erdbeben und was für eins. In großen Wellen hebt sich der Boden auf und ab, die Lampen schaukeln an ihren langen Kabeln wild hin und her, die Stehlampe neben meinem Bett eiert zunächst auf der Stelle, bevor sie beinahe anmutig auf mich drauf fällt, das halbleere Wasserglas neben meinem Bett schwappt über und meine Brille verschwindet unauffindbar unter meinem Bett.
Regen. Wald. Endlich! Es regnet in Strömen, es schüttet buchstäblich Wasser vom Himmel. Angekommen im Regenwald. Seit etwas mehr als einer Woche bin ich nun im so genannten Korridor von Arbofilia – einer Umweltorganisation, die sich die Wiederherstellung von Natur und Kultur verschrieben hat – gelegen im Westen von Costa Rica, unweit vom Pazifik und an der Grenze zum Carara Nationalpark. Es ist fast, als würde ich ein zweites Mal in Costa Rica ankommen und fühlt sich unglaublich gut an, hier zu sein. Schon die Anfahrt nach El Sur – so heißt der kleine Ort mit einer Handvoll Häusern – und die Begegnung mit Miguel, dem Denker und Lenker von Arbofilia, war sehr spannend.