Warum und wozu?
Menschen, die sich für die Erhaltung ihrer Lebensgrundlagen einsetzen, werden selbst zunehmend Opfer von Gewalt ...
Menschen, die sich für die Erhaltung ihrer Lebensgrundlagen einsetzen, werden selbst zunehmend Opfer von Gewalt ...
Grace, die ‚Leiterin‘ unserer costaricanischen Partnerorganisation Coecoceiba war ganz aufgeregt, uns davon zu berichten: das jährliche Treffen der Friends of the Earth Lateinamerikas würde 2012 in Costa Rica abgehalten werden. Sie bat uns um Unterstützung, die nationale Monokulturproblematik am Beispiel der kürzlich geöffneten Ananasplantage bei La Florita zu verdeutlichen (siehe Ananas: Präzedenzfall bei La Florita). Wir sicherten ihr dies zu, und am 11. Mai traf der Besuch dann ein.
Ich bin kein besonders zuverlässiger Kirchgänger, zu groß ist die Skepsis gegenüber dieser Institution, die mit düsteren Geschichten aus der Vergangenheit und Skandalen von Kindesmissbrauch oder oft sehr intoleranten Aussagen in der Gegenwart auf sich aufmerksam macht und sich dennoch anmaßt, über andere zu urteilen und bestimmen zu wollen. Die Kirche ist eine vom Menschen geschaffene Struktur und somit fehlerhaft, aber anders als andere von Menschenhand gefertigten Produkte, weigert sich die Kirche oft, ihre Schwächen einzugestehen.
Mittlerweile konnte ich das PCC Projekt (Proyecto Cacao Centroamerica) von CATIE kennenlernen, indem ich an einer „Injertación-Operation“ auf der Kakao-Finca von der Schokoladen-Meisterin Irene teilnahm. Mehrere Fincas in Talamanca wurden für dieses Projekt ausgewählt und ein Teil der Finca als Testgebiet genutzt.
„Feuerwasser“, so nannten die nordamerikanischen Indianer, zumindest wenn man Karl May und den Lucky Luke-Comics trauen darf, die alkoholischen Getränke, die ihnen vom weißen Mann im Gegenzug für Informationen, Nahrung oder friedliche Durchreise angeboten wurden. Für viele war der Alkohol der Beginn eines langen und qualvollen Abstieges, bei dem sie zuerst ihre Weidegründe, dann ihre Freiheit und am Ende meistens auch ihr Leben verloren. Noch heute kann man in vielen Reservaten Nordamerikas die Nachfahren der einst so stolzen Völker sehen, von denen viele mangels Perspektive zu Alkoholikern geworden sind.
Costa Rica besitzt eine Fläche von 51.100 km² und 4,3 Millionen Einwohner, wobei die Bevölkerungsdichte bei 84,18 Einwohnern pro km² liegt. Es gibt 24 Indianerreservate und 8 indigene Völker, die 6 verschiedene Sprachen sprechen.