Warum und wozu?
Menschen, die sich für die Erhaltung ihrer Lebensgrundlagen einsetzen, werden selbst zunehmend Opfer von Gewalt ...
Menschen, die sich für die Erhaltung ihrer Lebensgrundlagen einsetzen, werden selbst zunehmend Opfer von Gewalt ...
Das war einer der Lieblingssprüche meiner ehemaligen Biolehrerin, wenn es mal wieder etwas zu sezieren gab und ein Großteil der Klasse mit grünen Gesichtern und den Bauch umklammernd das Klassenzimmer verließ. Prinzipiell unterstütze ich diese Aussage, denn viel zu oft verdrängen wir die blutige Geschichte, die hinter dem Fleisch auf unserem Teller steckt und können somit beherzt zugreifen. Nun soll natürlich nicht jeder auf die Weiden stürmen und eine Kuh abschlachten, um weiterhin die Erlaubnis zu haben, Fleisch zu konsumieren, aber man sollte sich ernsthaft die Frage stellen, ob man im Fall der Fälle wirklich dazu in der Lage ist, einem Tier das Leben zu nehmen und wenn einem die Chance geboten wird, gerade dies auszuprobieren, sollte man die Gelegenheit beim Schopf ergreifen, um seine Einstellung zu überprüfen.
Die Küsten Costa Ricas stehen unter Druck. Vor allem an der nördlichen Pazifikküste ist schon zu viel in der Hand von ausländischen Investoren, riesige Hotelanlagen und protzige Ferienvillen bestimmen das Bild und neben der leidigen Umweltzerstörung hat die lokale Bevölkerung zunehmend das Nachsehen. Einen möglichen Ausweg bietet ein neuer Gesetzesentwurf, der vom Verein FEDEAGUA (Foro Ecuménico para el Desarrollo Alternativo de Guanacaste) ausgearbeitet wurde. Demnach soll die Verantwortung für die Gestaltung der Küstenräume an die lokalen Gemeinden übergehen, die Kontrolle über Bebauung oder Fischfangquoten soll bei den Gemeindemitgliedern liegen.
Das Leben hier ist beschaulich und, wenn man so will, romantisch, ein zum Leben erwachter Traum vergangener Tage in einem versunkenen Märchenland. Dieses anheimelnde Gefühl tritt sehr selten auf, da der Alltag oft weit weniger mystisch oder geheimnisvoll ist, doch hin und wieder, wenn man im Bus sitzt und die Palmen vorbeiziehen sieht oder den Regenwald wuchern, wird man sich des Privileges bewusst, seine Tage hier zubringen zu dürfen und erinnert sich der Fremdartigkeit, die sich einem anfangs erbot und die staunend betrachtet werden wollte.
Anfang Februar ging nichts mehr auf der Panamerica, der wichtigste Verkehrsverbindung zwischen Nord- und Südamerika. In Protest gegen die Bedrohung der indigenen Territorien durch eine neues Gesetz blockierten Indianer die Straße und behaupteten sich mehrere Tage lang gegen die brutalen Übergriffe der Polizei und anderer Zivilbehörden. Am Sonntag dem 5. Februar wurde ein junger Aktivist während einer polizeilichen Zwangsräumung erschossen, über 30 Personen nach Berichten festgenommen, während über 50 Personen vermisst werden.
Whoo! Wie wirbeln im wilden Tanz umeinander, Füße trippeln in komplexen Mustern über den Beton. Meine Tanzpartnerin ist sehr erpicht darauf, mir meine Ungelenkigkeit auszutreiben, fordert mir Rhythmen, Figuren, Pirouetten ab. Wenn mir etwas gelingt, lachen tausend Fältchen in ihrem Gesicht auf und ihre Augen strahlen mich an. Barfüßig bilden wir den Mittelpunkt einer Traube Menschen, die zu modernem Reggea-Ton ihr Alter zelebrieren, meine Partnerin ist wohl die versierteste, ich komme kaum nach, dabei ist sie wohl mehr als viermal so alt wie ich. Wo bin ich hier hineingeraten?