Warum und wozu?
Menschen, die sich für die Erhaltung ihrer Lebensgrundlagen einsetzen, werden selbst zunehmend Opfer von Gewalt ...
Menschen, die sich für die Erhaltung ihrer Lebensgrundlagen einsetzen, werden selbst zunehmend Opfer von Gewalt ...
Nach meinem Besuch des Lankester Gardens nahe San José im Dezember ließ ich auch die nächste Möglichkeit zum Besuch eines botanischen Gartens nicht verstreichen. Gemeinsam mit meinen Eltern besuchte ich den Botanischen Garten Wilson bei San Vito. Der 1200 m hoch gelegene und 10 Hektar große Garten wurde von den Amerikanern Robert und Catherine Wilson in den 60er Jahren gegründet. Die ehemaligen Besitzer eines tropischen Gartens in Miami, Florida, wanderten 1962 nach Costa Rica aus um auf abgeholzten Flächen, die für den Kaffee-Anbau oder als Weidefläche dienen mussten, einen botanischen Garten zu gründen. Der botanische Garten ist Teil der Biologischen Station Las Cruces, die zusätzlich ein 145 ha großes Waldreservat beherbergt.
Eine Motorsäge zum Regenwaldschutz?! Irgendwie passt das im ersten Moment nicht zusammen. Doch wer sich einmal mit Wald- und Forstarbeit auseinandergesetzt hat, kommt um dieses praktische Werkzeug nicht herum. So stellt Miguel Soto Cruz von Arbofilia gern klar, dass „ein Werkzeug gutes und böses tun kann, je nachdem welche Hände es benutzen.“
Der Ort in dem sich die Station von Arbofilia befindet, ist ehrlich gesagt ein ziemliches Kaff. Weit abseits der geteerten Straßen und dem, was sich nach deutschem Empfinden Zivilisation nennt, leben und arbeiten wir hier weitgehend isoliert. Die nächste größere Stadt mit Supermarkt und medizinischer Versorgung ist ohne Auto kaum zu erreichen, es sei denn, man nimmt einen strapazierenden und hügeligen Marsch von mindestens 6 Stunden auf sich. One way! Also hoffnungslos. Den Rückweg würde man am gleichen Tag sowieso nicht mehr schaffen. Sei es körperlich, wegen der unvorhersehbaren und rasch einsetzenden Regenfälle nachmittags oder der Dunkelheit ab 6 Uhr abends. Man ist also unvermeidlich auf einen motorisierten Untersatz oder ein gesundes Pferd angewiesen.
Vor allem in Deutschland leben wir in einer Leistungsgesellschaft. Du bist was du arbeitest. Lernt man sich kennen, folgt die Frage nach dem Beruf gleich der nach dem Namen. In Costa Rica nimmt die berufliche Selbstverwirklichung nicht eine so tragende Rolle ein. Die Ernährung der Familie ist das Ziel, Studium und ehrgeiziges nach oben arbeiten kommen -soweit ich das bisher beobachten konnte- nicht in größerem Ausmaß vor.
Wie schön sind doch die Tage hier. Das Wetter ist uns gewogen und mit einigen neuen Ideen steigt die Motivation nach einem Kurztief nach dem Volkslauf wieder an. Eigentlich müsste man glücklich sein.