Warum und wozu?
Menschen, die sich für die Erhaltung ihrer Lebensgrundlagen einsetzen, werden selbst zunehmend Opfer von Gewalt ...
Menschen, die sich für die Erhaltung ihrer Lebensgrundlagen einsetzen, werden selbst zunehmend Opfer von Gewalt ...
In unglaublich vielen Produkten wird Palmöl verwendet, auch in solchen, bei denen man das auf den ersten Blick gar nicht vermutet. Jährlich werden rund 42 Millionen Tonnen des Öls aus den Früchten der Ölpalme gewonnen - damit ist Palmöl noch vor Sojaöl das mengenmäßig am meisten produzierte Pflanzenöl der Welt. Doch trotz alledem wissen die Allerwenigsten überhaupt etwas mit dem Begriff anzufangen. Woran liegt das?
Der Grund dafür ist in erster Linie die absolut unzureichende Deklaration der Produkte. Wer würde schon vermuten, dass sich hinter dem schwammigen Begriff "pflanzliche Fette/ Öle" in einem Großteil der Fälle Palmöl versteckt? Das sind dann Produkte wie Nutella, Dickmanns, KitKat, Lätta oder Smack's Frühstücksflocken. Und bei keinem dieser Lebensmittel steht in der Zutatenliste Palmöl als Inhaltsstoff. Das grenzt schon fast an Verbrauchertäuschung, fast so, als würde auf der Lyoner nur "Fleisch" stehen. 71% der globalen Palmölproduktion werden für die Lebensmittelproduktion verwendet, also fast 30 Millionen Tonnen. 21,5% fließen in die Produktion von Reinigungsmitteln und Kosmetika, zum Beispiel Dove Duschgel, Elvital Shampoo, Persil Waschmittel oder die Wimperntusche von Jade. Und auch hier ist es das gleiche Bild: Die Inhaltsstoffe verraten - zumindest dem Laien - nicht, dass auch hier Palmöl verwendet wurde. Sodium Lauryl Sulfoacetate steht dann da. Eigentlich schon fast lustig, wäre das nicht so ein ernstes Thema.
Hier einige der Bezeichnungen, welche die Firmen - anstatt einfach klipp und klar "Palmöl" zu schreiben - anstatt dessen vewenden:
1. Cetearyl Alcohol
2. Cetyl Alcohol
3. Cetyl Palmitate
4. Coconut Butter Equivalent (CBE)
5. Coconut Butter Substitute (CBS)
6. Elaeis Guineensis
7. Emulsifiers E471
8. Fatty Alcohol Sulphates
9. Glyceryl Laurate
10. Glyceryl Stearate
11. Hydrated Palm Glycerides
12. Isopropyl
13. Octyl Palmitate (and anything with palmitate at the end)
14. Palm Oil Kernal
15. Palm Olein
16. Palm Sterine
17. Palmate
18. Palmitate
19. Sodium Dodecyl Sulphate (SDS or NaDS)
20. Sodium Isostearoyl Lactylaye (derived from vegetable stearic acid)
21. Sodium Laureth Sulphate
22. Sodium Lauryl Sulfoacetate
23. Sodium Lauryl Sulphate
24. Steareth -2
25. Steareth -20
26. Stearic Acid
27. Vegetable Oil / Vegetable Fat
Die Frage bleibt: Warum? Weil die Firmen trotz der Tatsache, dass das Palmölproblem nach wie vor ein Unbekanntes ist, Angst haben, negativ aufzufallen. Es wäre interessant zu erfahren, was sie selbst für eine Antwort auf diese Frage geben.
Was ist das Problem an Palmöl? Eigentlich sollte man meinen, ein nachwachsender Rohstoff würde zum Erhalt der Umwelt beitragen.
Die Ölpalmen, aus deren Früchten das Palmöl gewonnen wird, wachsen in warmen, feuchten Gebieten (Die Hauptanbaugebiete sind in Indonesien und Malaysia zu finden). Um die Pflanzen anzubauen, benötigt man riesige Flächen, für die wertvoller Primärregenwald abgeholzt wird. Die Firmen versprechen den Menschen, die einst im und vom Wald gelebt haben, Geld und Arbeit als Entschädigung, doch die Wenigsten bekommen davon jemals etwas zu Gesicht.
Der konsequenteste Schritt wäre nun, einfach auf das böse Palmöl zu verzichten. Doch die Frage bleibt, ob das überhaupt möglich beziehungsweise sinnvoll ist.
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