Warum und wozu?
Menschen, die sich für die Erhaltung ihrer Lebensgrundlagen einsetzen, werden selbst zunehmend Opfer von Gewalt ...
Menschen, die sich für die Erhaltung ihrer Lebensgrundlagen einsetzen, werden selbst zunehmend Opfer von Gewalt ...
Glatt wurde uns Essen geschenkt und ich schaute mir das Hennenprojekt von María an. Dieses ist trotz meiner geheuchelten Beeindruckung recht schrecklich. Dort werden 15 Hennen auf zwei Quadratmetern gehalten. Im benachbarten Käfig, mit einem Gitterboden versehen, sind 25 junge Hennen eingepfercht. So schlimm fand ich die Bedingungen in dem Moment gar nicht. Der Freiwilligendienst hat meine Empfindung oder Einstellung gegenüber Tieren transformiert und ich fürchte, nicht zum Positiven.
Es ging wieder nach Las Vegas. Also das kleine, zweihundert Einwohner Dorf der Ngäbe indigenen ganz im Süden von Costa Rica. Die Familie von dem Mitfreiwilligen, Robert brauchte dringend Hilfe, um noch vor der Regensaison fünfhundert Abacá-Pflanzen zu pflanzen. Davor musste der sehr steile Hang noch präpariert und die Pflanzen an jenen getragen werden. Das war alles sehr aufwendig und anstrengend. Eines Mittags aber - es war ein Dienstag um elf Uhr - .
Hunderte Migranten kommen täglich in Paso Canoas an, dem Grenztor zwischen Panama und Costa Rica. Angetrieben von dem Traum, in den Vereinigten Staaten einen Arbeitsplatz zu finden und damit der eigenen Familie eine bessere Zukunft zu sichern. Angetrieben auch durch Angst und Verzweiflung, die ihnen die kritischen Lebensbedingungen in ihren Herkunftsländern ins Herz getrieben und schlussendlich zum Aufbruch in eine ungewisse Zukunft veranlasst hat.

Hoffentlich sind wir beide ähnlich gestrickt, wenn es um jahrelang liegengebliebene Tagebücher geht, die man irgendwann in einer Episode der Langeweile oder des Aufräumens wiederfindet und mit einer Gänsehaut aus Fremdscham durchliest. In meinem Fall vor einigen Minuten aber, empfand ich es wunderschön, meinen Quartalsbericht aus Januar wiederentdeckt zu haben, der all die wirren Gedanken dieses besonderen Jahres festhält und daher denke ich, es gibt keinen besseren Moment einige Passagen zu veröffentlichen als jetzt, ein halbes Jahr später.