Warum und wozu?
Menschen, die sich für die Erhaltung ihrer Lebensgrundlagen einsetzen, werden selbst zunehmend Opfer von Gewalt ...
Menschen, die sich für die Erhaltung ihrer Lebensgrundlagen einsetzen, werden selbst zunehmend Opfer von Gewalt ...

Costa Rica ist, was Natur angeht, ein Land der Superlative. Auf einer Fläche, etwas größer als Niedersachsen, kommen, je nach Quelle, etwa 7 bis 10% aller weltweit verbreiteten Arten vor, mehr als auf dem gesamten afrikanischen Kontinent. Das entspricht mehr als 500 000 Tier- und Pflanzenarten, darunter mehr als 360 000 Insektenarten, 20 000 Spinnenarten, 18 000 Schmetterlinge, davon ca. 1400 tagaktive, mehr als 12000 Pflanzenarten davon 1200 Orchideen und 800 Farne, 1500 Fischarten, 860 Vogelarten, davon etwa 50 Kolibris, 385 Amphibien, von denen 226 Reptilien sind, darunter 131 Schlangenarten und 238 Säugetiere, darunter alle 6 auf dem amerikanischen Kontinent vorkommenden Katzenarten, und etwa 120 Fledermausarten die, dadurch, dass sie hauptsächlich Früchte verzehren, für einen Großteil der Samenverbreitung verantwortlich, und daher für die Tropen unabkömmlich sind.
Als ich vom Schaukelstuhl aus in den mit blühenden Hibiskus gesäumten Garten blicke, baden sich Tauben, Spatzen und winzige Tropenvögel mit blauem und gelbem Gefieder in einem kleinen Brunnen, der wohl die scheinbar einzige, saubere Wasserquelle weit und breit ist. Es ist Ende April und die Regenzeit hier im kleinen Fischerdorf „Masachapa“ an der Pazifikküste Nicaraguas scheint noch fern.
Neulich hatte ich eine der bisher kuriosesten Erfahrungen meines Auslandsaufenthaltes: ich saß am Esstisch im Hostel mit zwei, drei weiteren Gästen. So üblich wie auch perfekt ist dieser Ort, um leicht und locker ins Gespräch zu kommen. Ein blondes Mädchen und ihr lateinamerikanisch ausschauender Freund genossen in aller Stille ihr Essen. Ganz hemmungsfrei, aber erstaunt habe ich seine selbstgekochte Kreation gewürdigt, die den kompletten Teller hat verschwinden lassen.

Seit einigen Wochen gibt es kein Wasser mehr, die öffentliche Wasserversorgung ist abgebrochen, die Wasserreservoirs sind leer oder zumindest fast. Nur manchmal früh morgens sollte es Wasser geben. Mittlerweile hat sich an dieser Aussage nichts geändert. Es gibt etwa zwei Stunden von halb fünf an morgens öffentliches Wasser.