Nach der dezenten Nachfrage beim Hersteller des allseits beliebten Doppelkekses mit Schokoladenfüllung, weshalb sie ihr Produkt so unzureichend deklarieren würden (ich hatte unter anderem den bildhaften Vergleich mit der Wurst gebracht), erhielt ich folgende Antwort:
"[...] Die Deklaration als pflanzliches Fett ist gemäß geltendem Lebensmittelrecht festgelegt und rechtlich in Ordnung. Als verantwortungsbewusstes Unternehmen legen wir Wert darauf, dass die Produktion unserer Rohstoffe unter ökologischen und sozialverträglichen und für uns transparenten Rahmenbedingungen stattfindet, was sowohl einen Raubbau an der Natur ausschließt als auch eine artgerechte Tierhaltung bedingt. Wir achten darauf, dass sich unsere Lieferanten für den nachhaltigen Anbau von Palmfett engagieren, z. B. durch eine Mitgliedschaft bei der Organisation RSPO* (Roundtable for sustainable Palm Oil). Wir unterstützen die Maßnahmen und Kriterien des RSPO und sind seit März 2010 ebenfalls Mitglied. Selbstverständlich werden wir den Einsatz von nachhaltigem Palmfett in unseren Produkten weiter fortsetzen. [...]" (...blaa..blaaa..)
Ja, wer hätte vermutet, dass es nicht illegal ist, Palmöl als pflanzliches Fett zu deklarieren?? Das beantwortet jedoch nicht das Warum. Deshalb werde ich mich an einen Spezialisten für Lebensmittelrecht wenden, um zu erfahren, weshalb es zulässig ist, derart unzureichende Produktinformationen zu geben.
* Der RSPO (Roundtable for sustainable Palm Oil) ist ein Siegel, welches Palmöl als "nachhaltig" zertifiziert. Mitglieder sind Palmölhändler und Abnehmer, aber auch der WWF. Das Siegel steht in der Kritik, da sich Palmöl und Nachhaltigkeit eigentlich ausschließen und der RSPO Unternehmen eine hervorragende Möglichkeit bietet, Greenwashing zu betreiben.